Dionysien

Historische Rekonstruktion des Athener Dionysostheaters in römischer Zeit

Dionysien (altgriechisch Διονύσια Dionysia) waren im antiken Griechenland Festspiele zu Ehren des Gottes Dionysos, des Gottes der Ekstase, des Rausches, der Verwandlung und des Weins. Was als religiöser Kult thrakischen Ursprungs mit Umzügen begann (vgl. Mänade, Orpheus), entwickelte sich in Athen zu einem Fest, den sogenannten städtischen Dionysien. Daneben gab es in den attischen Demen die ländlichen Dionysien, die im Monat Poseideon stattfanden und von den Demen selbst ausgerichtet wurden. Ein bedeutendes ländliches Dionysosfest war etwa dasjenige von Ikaria.[1] Aus den kultischen Gesangs-, Tanz- und Opferriten entwickelten sich die griechische Tragödie und Komödie in religiösem Kontext.

Das Fest der städtischen Dionysien wurde wohl erst unter den Peisistratiden eingeführt oder war vorher unbedeutend. Über den genauen Ablauf des Festes zur Zeit der Tyrannenherrschaft ist wenig bekannt. Ab 534 v. Chr. gibt es Belege für die Wettkämpfe von Tragödiendichtern bei Dionysien. Die athenische Polis, die ab 510 tyrannenfrei war, führte das Fest zur Selbstrepräsentation fort. In dieser Zeit dauerte das Fest, das jährlich im März und April stattfand, insgesamt acht Tage.

  1. Jessica Paga: Deme Theaters in Attica and the Trittys System. In: Hesperia: The Journal of the American School of Classical Studies at Athens. Band 79, Nr. 3, Juli 2010, S. 351–384, insbesondere S. 372.

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